Die Nuklearmedizin setzt smarte, radioaktiv markierte Biomoleküle voraus, welche sich im menschlichen Organismus gezielt in Organen oder pathologischen Arealen anreichern und diese durch die ausgehende Strahlung sichtbar machen. Diese hochspezifischen radioaktiven Arzneimittel werden im stetig steigenden Ausmaß für die Patient*innen personalisiert in individuellen „Einzeldosen“ lokal im Labor der Klinischen Abteilung für Nuklearmedizin erzeugt. Mit der rasanten molekularbiologischen Entwicklung werden immer mehr neue Biomoleküle bekannt, die radioaktiv markiert in der Nuklearmedizin Eingang finden. Der Trend in die Zukunft geht zur personalisierten Theranostik. Hier wird das markierte Biomolekül zur Vortestung einer möglichen Therapie eingesetzt und in Folge mit einem Beta-Strahler markierten identen Biomolekül die Therapie durchgeführt. Es schließt sich der Kreis: Radiopharmazie – nuklearmedizinische Diagnose - nuklearmedizinische Therapie.
Die radioaktiven Arzneimittel müssen hinsichtlich der Patienten*innensicherheit mit größter Sorgfalt erzeugt und kontrolliert werden. Zur Erhaltung einer gleichbleibend hohen Qualität und Behandlungssicherheit kommen automatisierte Systeme für die Präparation zum Einsatz. Sowohl die Methoden der Präparation der radioaktiven Arzneimittel als auch die Analytik nach dem Europäischen Arzneibuch sind validiert und im ISO 9001:2015 zertifizierten Qualitätsmanagementsystem eingebettet. Mit der Erweiterung des Labors wird das Qualitätsmanagement in das allgemeine, für die Arzneimittelherstellung gültige System der „guten Herstellungspraxis“ (GMP) übergeführt.